Vita
- Geboren am 5. Juli 1932 in Budapest.
- Wirtschaftswissenschaftliches Studium in Rostow am Don, danach ab 1954 zunächst Tätigkeit im ungarischen Finanzministerium, dann ab 1959 im Außenministerium. 1971 wechselte er in die außenpolitische Abteilung zum Zentralkomitee der Sozialistischen Arbeiterpartei, deren Leitung er 1983 übernahm.
- 1985 kam er als Vollmitglied in das Zentral- komitee und übernahm das Amt des Staatssekretärs im Außenministerium. Von 1989 - 1990 bekleidete er in der Phase des Umbruchs den Posten des Außenministers; eine historische Rolle fiel ihm zu, als er im September 1989 die Grenze nach Österreich öffnete und Tausende von DDR-Bürgern aus der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Budapest ausreisen konnten.
- 1990 wurde er Parteivorsitzender der Sozialistischen Partei und Mitglied des Parlaments, wo er zum Vorsitzenden des außenpolitischen Ausschusses gewählt wurde. Von 1994 - 1998 war er ungarischer Ministerpräsident; mit seiner Politik und seinen Reformen hat er dazu beigetragen, daß Ungarn zur ersten Reihe der mittel- und osteuropäischen EU-Beitrittskandidaten zählt.
- Verstorben am 19. Juni 2013.
Der Text der überreichten Urkunde lautet:
Am Himmelfahrtstag, dem 24. Mai 1990, wurde im Krönungssaal des Rathauses, der ehemaligen Kaiserpfalz, der Internationale Karlspreis der Stadt Aachen an den ehemaligen Minister für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Ungarn, Gyula Horn, verliehen in Würdigung seiner Verdienste um die Solidarität zwischen den Völkern Europas in Ost und West im Geiste der Humanität.
Der Text der überreichten Medaille lautet:
Karlspreis der Stadt Aachen 1990
Gyula Horn
Gesamteuropa - Von der Spaltung zur Einheit.