„Worcation“ gewinnt den Europäischen Jugendkarlspreis 2018
2018 wurde der Europäische Karlspreis für die Jugend für ein Projekt verliehen, im Rahmen dessen Jugendliche ein Kriegsgefangenenlager erkundeten. Damit ging der Jugendkarlspreis zum zweiten Mal hintereinander nach Polen.
Die Preisverleihung, bei der unter anderem der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Rainer Wieland, der Vorsitzende der Karlspreisstiftung, Dr. Michael Jansen, der ehemalige EP-Präsident Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering, der Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp und die Europaparlamentarierin Sabine Verheyen sprachen, fand am 8. Mai, statt.
1. Preis: Polen – Worcation
Der Projektname beschreibt eine Synthese von „Arbeit“ und „Ferien“ – im Englischen: „work“ und „vacation“. Worcation bringt junge Menschen aus unterschiedlichen Ländern zusammen, um in Stalag VIII A zu arbeiten, einem ehemaligen deutschen Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkrieges, das zwischen Görlitz und Zgorzelec auf beiden Seiten der Neiße liegt. Nach der Ausbildung arbeiten die Freiwilligen als Archäologen oder interviewen Familien ehemaliger Häftlinge.
2. Preis: Italien – Juvenilia
Juvenilia hat es sich zum Ziel gesetzt, das Interesse an der Oper, am Ballett sowie am Theater bei den unter 35-Jährigen zu fördern. Juvenilia organisiert Treffen zum kulturellen Austausch in verschiedenen europäischen Städten und verhandelt über Ticketpreise, um den Besuch der Auftritte zu vereinfachen. Teilnehmer können backstage die Künstler treffen, bei Stadttouren mitmachen und Gleichgesinnte aus anderen Ländern treffen.
3. Preis: Malta – Never Arrive 2
Platz drei geht an das Buchprojekt Never Arrive 2 der jungen somalischen Geflüchteten und Bloggerin Farah Abdullahi Abdi, die die Hindernisse und Frustrationen beschreibt, denen man als Flüchtling ausgesetzt ist, und die Bereitschaft von Flüchtlingen beschreibt, sich in Europa zu integrieren und zur europäischen Entwicklung beizutragen.
Die drei Gewinnerprojekte werden mit 7.500, 5.000 beziehungsweise 2.500 Euro prämiert. Die Gewinner werden zudem zu einem Besuch in das Europäische Parlament nach Brüssel eingeladen. Vertreter der besten Projekte aus den EU-Mitgliedstaaten waren am 8. Mai 2018 zur feierlichen Preisverleihung im Aachener Rathaus eingeladen, wo ihnen eine Urkunde und eine Medaille überreicht wurden. Im Rahmen ihres viertägigen Aufenthaltes hatten sie auch die Gelegenheit, mit dem Karlspreisträger 2018, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zusammenzukommen und sich mit ihm auszutauschen.
Kurzfassungen zu allen nationalen Gewinnerprojekten des Jugendkarlspreiswettbewerbs 2018 können Sie hier herunterladen.