Junge Wege aus der Krise – Ein Multimedia-Spezial der DW-Volontäre 2012 zum Europäischen Jugendkarlspreis
Zehn junge DW-Reporter, fünf Euro-Krisenländer, eine Frage: Was machen junge Menschen aus der Krise? Um das herauszufinden, haben wir unsere Rucksäcke gepackt und sind nach Griechenland, Spanien, Portugal, Italien und Irland gereist: Eine Woche auf der Suche nach dem Plan B junger Menschen.
Die jungen Menschen Europas stehen vor großen Herausforderungen. Während sich die Regierungen um Eurobonds, Rettungsschirme und den Schuldendienst kümmern, droht in den Krisenländern eine ganze Generation unter die Räder zu geraten. Arbeitslosigkeit, niedrige Löhne und fehlende Entwicklungsmöglichkeiten sind nur einige der Probleme, mit denen sich die jungen Menschen auseinander setzen müssen. Vom Staat ist in Zeiten harter Sparmaßnahmen wenig Hilfe zu erwarten. Nun müssen sich junge Menschen selbst helfen. Und das tun sie – mit kreativen Ideen, Eigeninitiative und Gemeinschaftssinn.
Zehn junge DW-Reporter sind in Zweierteams in die Krisenländer Griechenland, Spanien, Portugal, Italien und Irland gereist. Sie haben ganz persönliche Geschichten hinter der Krise entdeckt – abseits der Agenturmeldungen und mitten aus dem Leben. Diese Geschichten bilden den Mittelpunkt einer neuen multimedialen DW-Spezialseite: www.dw.de/planb
Die Seite gliedert sich in zwei Ebenen: Die Startseite besteht aus fünf ausdrucksstarken Portraitfotos von unseren Protagonisten. Die Portraits stehen für die junge und willensstarke Generation in Griechenland, Spanien, Portugal, Italien und Irland. Klickt man auf ein Foto gelangt man auf die Seite eines Landes.
Hier finden sich jeweils zwei multimediale Reportagen. Sie zeigen, wie unterschiedlich die jungen Menschen in ihren Ländern mit der Krise umgehen. Wir berichten von Lehrern, die auf Entertainer umsatteln, von Mechanikern, die aus Schrott ein Unternehmenskonzept entwickeln, von Uni-Absolventen, die sich in der ärmsten Region ihres Landes als Flugzeugbauer selbständig machen. Außergewöhnliche Ideen und kreative Lösungen – auch sie sind Teil der Krise. Multimedial erzählt in persönlichen Porträts.
Neben diesen Reportagen finden sich jeweils fünf kleinere Multimediaformate, die die Länder vergleichbar machen. So haben wir Passanten ein Porträtfoto von Angela Merkel in die Hand gedrückt und ihnen Gelegenheit gegeben, der deutschen Bundeskanzlerin die Meinung zu sagen. Ihre Reaktionen haben wir im Video „Angela Merkel unterwegs“ zusammengeschnitten. Im „Soundtrack der Krise“ zeigen wir, wie die Krise klingt. Aus jedem Land haben wir einen Musiktitel mitgebracht, der den Menschen aus der Seele spricht. Von Fado bis Balkanpop – die Krise zum Nachhören mit Lyrics.
Auch die Streetartists in den Ländern haben etwas zur Krise zu sagen. Ihre Graffitis, Stencils und Wandmalereien haben wir in der Bildergalerie „Mit Streetart gegen die Krise“ zusammengestellt.
Außerdem wollten wir wissen, was sich die jungen Menschen in den Krisenländern wünschen. Welche Erwartungen haben sie an die Zukunft? Wir haben ihnen einen Stift in die Hand gedrückt und sie gebeten, ihre Gedanken zu Papier zu bringen – auf eine „Postkarte an die Zukunft“.
Die Menschen in Europa bekommen die Krise zu spüren. Überall sind Staatsverschuldung und Jugendarbeitslosigkeit stark angestiegen. Andere Entwicklungen beschränken sich auf einzelne Länder. In der „Statistik mit Beigeschmack“ haben wir die wichtigsten Zahlen zur Krise kreativ visualisiert.
Diese Elemente bilden Plan B – ein multimediales Mosaik alternativer Lebensentwürfe der jungen Generation in den Krisenländern. Mit persönlichen Geschichten, die Mut machen und zeigen: dies ist keine verlorene Generation. Trotz Krise gibt es junge Menschen, die ihr Leben neu erfinden und an die Zukunft glauben – ihre eigene, die des kriselnden Heimatlandes und letztlich an Europa.
(Der vorstehende Text gibt die von den Projektträgern selbst erstellte Zusammenfassung ihres Wettbewerbsbeitrags zum Europäischen Jugendkarlspreis 2013 wieder.)