Das Wiederverwertungsvorhaben auf der Grundlage internationaler Erfahrungen, „Micro Folies” genannt, wurde im Jahr 2011 von 6 jungen Selbständigen verschiedener Staatsangehörigkeiten (2 Belgier, 2 Litauer, 2 Franzosen) gestartet. Der erste freiwillige Workshop wurde im kulturell reichen Belgien, Lüttich, als Antwort auf die unglaubliche Menge von Waren, die auf den Straßen als Sperrmüll landen, abgehalten. Nach 2 Wochen der Auswahl und Sammlung von Waren von den Straßen stellten wir funktionales, ästhetisches, nachhaltiges Mobiliar für das nichtkommerzielle „Le Micro Festival“ her. Das Auditorium des Festivals wurde als kreativer Bereich gewählt, das junge neugierige Menschen aus unterschiedlichem sozialem Umfeld anzieht. Um die Nachhaltigkeit sicherzustellen, wurde das angefertigte Mobiliar nach dem Festival an das neu eröffnete Sozialzentrum Chartreuse verschenkt. Bei unserer Arbeit ließen wir uns von der Philosophie leiten, so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen, der Schwerpunkt lag auf der Wiederverwertung von Gegenständen und auf gemeinsam getroffenen Entscheidungen. Im Zuge des Workshops waren wir allen Ideen von außerhalb gegenüber aufgeschlossen, und es kamen Gäste und helfende Hände auf eine Stippvisite. Die Grundidee hinter „Micro Folies“ ist es, jungen Menschen aus Europa zu helfen, auch ohne Budget oder Ruhm an ihre eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten zu glauben. Durch das praktische Beispiel des gemeinsamen Arbeitens und des gemeinsamen Erreichens von Zielen zeigten wir den Menschen, welches lokale Potenzial europäische Städte haben und wie einfach es ist, Sperrmüll in etwas Neues, Nützliches und Ästhetisches zu verwandeln. Lokale Aktionen sind wichtig, da in Europa die Abwanderung zunehmen wird. Deshalb wollen wir die lokalen Möglichkeiten aufzeigen, etwas aus dem Nichts heraus zu erschaffen. Das Projekt zielt darauf ab, künftig noch weitere Nationalitäten einzubeziehen, das Teamwork um besondere Themenbereiche zu fördern und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Lösungen werden von jedem einzelnen gefunden, wobei jede Person als Projektleiter betrachtet wird. Das Ziel des Vorhabens ist es, Fragen hinsichtlich des in Städten entstehenden Abfalls aufzugreifen und Lösungen zu finden, die die Wiederverwendung, Wiederverwertung und das Schaffen neuer Gegenstände zur Folge haben. Wir möchten junge, kreative Europäer für unsere Idee sensibilisieren und mit gutem Beispiel vorangehen.
(Der vorstehende Text gibt die von den Projektträgern selbst erstellte Zusammenfassung ihres Wettbewerbsbeitrags zum Europäischen Jugendkarlspreis 2012 wieder.)