Die seit 1999 existierende Sportvereinigung „Pool’n’Roll“ hat sich zur offiziellen Organisation für behinderte und nicht behinderte Menschen in Ungarn entwickelt. Unser Tanzclub „Roll Dance Budapest“ hat einer kraftvollen, körperlich integrierten Tanzsportart, die in über dreißig ungarischen Städten und in anderen europäischen Ländern dargeboten wird, den Weg geebnet. Unsere Darbietungen, die in Zusammenarbeit mit behinderten und nicht behinderten jungen Tänzern entstanden sind, konfrontieren den Zuschauer mit einem gesellschaftlichen Diskurs, der sie veranlassen soll, sich von ihren Vorurteilen gegenüber Behinderten zu lösen. Über den Kombitanz mit Rollstuhl wollen unsere jungen Tänzer anhand eines praktischen Beispiels zeigen, wie wir uns gegenseitig mit unseren Unterschieden akzeptieren und uns für die Integration von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen oder Funktionsstörungen einsetzen können. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die europäische Identität und den Geist der Verständigung zu fördern, jungen Menschen Vorbild zu sein und auf mehr Offenheit in der Welt, auch im geistigen Sinne, sowie eine für jedermann zugängliche Umwelt hinzuarbeiten, das Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen und ihr Zusammenleben als Gemeinschaft zu fördern, die Menschen für den Wert der europäischen Bürgerschaft zu sensibilisieren und junge Menschen zu ermutigen, sich aktiv in ihrer Gesellschaft zu engagieren. Seit fast zehn Jahren arbeiten wir multikulturell mit etlichen Organisationen zusammen, die junge Menschen mit und ohne Behinderung in Mitgliedstaaten wie der Slowakei, Rumänien, Litauen, Polen, Frankreich und Italien vertreten. Unsere Arbeit erfolgt auf freiwilliger Basis; 14 behinderte und nicht behinderte Jugendliche opfern bereitwillig ihre Freizeit (etwa 40 Stunden im Monat), um mittels unterschiedlicher Tanzarten eine Änderungen in der Wahrnehmung der Zuschauer zu bewirken. Unsere Trainer und Tanzlehrer arbeiten an der Gestaltung eines interessanten und spannenden Tournee-Repertoires mit und ermöglichen der Tanzgruppe damit über 70 Aufführungen pro Jahr. Wir werden auch künftig neue konzeptionelle, künstlerische und pädagogische Maßstäbe setzen, um mit den Mitteln des Rollstohl-Kombitanzes deutlich zu machen, dass es bei der Bekämpfung von Ausgrenzung auf jeden Einzelnen ankommt. Wir verspüren den starken Wunsch, uns anders auszudrücken und dazu beizutragen, dass die Menschen ihre vorgefassten Meinungen revidieren. Unsere jungen Tänzer definieren den Tanz neu und machen ihn damit für jedermann zugänglich.



(Der vorstehende Text gibt die von den Projektträgern selbst erstellte Zusammenfassung ihres Wettbewerbsbeitrags zum Europäischen Jugendkarlspreis 2011 wieder.)