Architekturforschung – Grundlage für die Wiederherstellung 800 Jahre alter Verbindungen. Anfang des 13. Jahrhunderts entstand durch die Freisinger Kolonisation eine Verbindung zwischen zwei Alpentälern und deren Bewohnern. Doch im Zuge geografischer, sozialer und politischer Einflüsse verloren diese Verbindung und die Beziehungen zwischen den beiden Tälern allmählich immer mehr an Bedeutung, bis schließlich auch das letzte Bindeglied zwischen ihnen verschwand. Untersuchungen zum architektonischen Erbe der Dörfer des SelÅ¡ka-Tals förderten nicht nur einige äußerst interessante architektonische Erkenntnisse zutage, sondern auch Hinweise auf die 800 Jahre alte Verbindung und deren Bedeutung im Mittelalter. Daraus ergab sich die Möglichkeit, diese Verbindung in der Gegenwart wieder aufleben zu lassen. Im Mittelpunkt des Projekts, dessen Hauptanliegen darin besteht, das Pustertal (Alta Pusteria) in Italien wieder an das SelÅ¡ka-Tal in Slowenien anzubinden, steht eine Reihe von Aktivitäten, mit denen die Verbindung zwischen den beiden Gemeinschaften wiederaufgenommen werden kann. Ferner bietet es Möglichkeiten für eine kulturelle und soziale Sensibilisierung. Potenzielle gemeinsame Aktivitäten der Täler konzentrieren sich auf drei Bereiche: Kultur, Fremdenverkehr und Bildung. Neben diesen drei Themen werden auch interdisziplinäre und Multiplikationsfaktoren berücksichtigt, sodass die drei Hauptbereiche auch auf die Themen Sport, regionale Planung und ländliche Architektur ausgeweitet werden können. Generell trägt das Projekt durch die Wiederherstellung der Verbindung zwischen dem Pustertal und dem SelÅ¡ka-Tal (Gemeinden Innichen/San Candido und Železniki) zur Stärkung einer gemeinsamen europäischen Identität bei und wird durch eine Vielzahl von Angeboten für die Bevölkerung den Erfahrungs- und Wissensaustausch ermöglichen. Eine solche Verbindung kann nur dann erfolgreich sein, wenn sie zukunftsorientiert ist. Das Projekt sieht auch Maßnahmen für 2012 vor, die eine Weiterentwicklung der wichtigsten Maßnahmen der Jahre 2010/11 darstellen werden. Ferner sei darauf hingewiesen, dass der methodologische Ansatz des Projekts auch für andere, ähnlich gelagerte Bereiche genutzt werden kann.
(Der vorstehende Text gibt die von den Projektträgern selbst erstellte Zusammenfassung ihres Wettbewerbsbeitrags zum Europäischen Jugendkarlspreis 2011 wieder.)