Malta: Kids’ Palace

Malta: Kids’ Palace

Kibera – Ermutigung von in extremer Armut lebenden Frauen, eine Arbeit aufzunehmen. Das Projekt „Kids’ Palace“ wurde 2010 ins Leben gerufen, als ich ein freiwilliges Jahr in Kibera, einem Stadtteil von Nairobi, verbrachte, der als der größte Slum in Afrika südlich der Sahara gilt. Bei dem Projekt handelt es sich um eine Kinderkrippe für Kleinkinder im Alter von 6 Monaten bis 3 Jahren, deren Eltern sonst keiner Arbeit nachgehen könnten, weil sie sich um ihr Kind kümmern müssten. Die jungen Mütter entrichten einen Beitrag von 5 Euro im Monat (500 KSH) und können ihr Kind in einer sauberen, freundlichen und sicheren Umgebung abgeben, wenn sie sich auf Arbeitssuche begeben. Das Projekt selbst wird durch Benefizaktionen unterstützt. Obwohl mein Aufenthalt aus Mitteln des EFD finanziert wurde, wurden keine dieser Mittel für dieses Projekt eingesetzt. Die Spendenmittel wurden über das Internet und im Heimatland beschafft. Das Projekt kümmert sich um 35 Kinder, deren Eltern im Slum leben und von denen viele mit HIV/AIDS infiziert sind. Alle Kinder erhalten eine Grunderziehung, sie werden zu Kontakten mit den anderen Kindern ermutigt und im Rahmen eines umfassenden Ernährungsprogramms auf der Grundlage preiswerter und lokal verfügbarer Lebensmittel so ernährt, dass die bestmögliche Ernährung im Rahmen der begrenzten Mittel gewährleistet werden kann. Aus europäischer Sicht ermutigt dieses Projekt Frauen, in einer Kultur, die überwiegend von Männern dominiert wird, eine Arbeit aufzunehmen. Finden die Frauen Arbeit, so können sie zur Überwindung der Armut in ihrer Familie und zur Veränderung der Vorstellung der Gesellschaft von der Rolle der Frau beitragen. Zudem verdienen sich die Frauen Achtung und Würde in einer Slum-Gemeinschaft, in der viele von ihnen Opfer von Missbrauch sind. Es hat sich wieder und wieder gezeigt, dass dieser entscheidende Schritt von Frauen in die Arbeitswelt wesentlich zur Linderung der Armut ihrer Familien beiträgt. Zudem können die Kinder in einer gesunden und sicheren Umgebung aufwachsen, die sich ganz wesentlich von der häuslichen Umgebung mit ihren schlechten hygienischen Bedingungen und Gefahren unterscheidet. Vor allem ist es dank dieses Projekts alleinerziehenden jungen Müttern möglich, ihre Bildung fortzusetzen und Chancen wahrzunehmen, die sich ihnen andernfalls kaum eröffnen würden. Damit und durch die potenziellen Beschäftigungsmöglichkeiten trägt dieses Projekt in einem kleinen, aber wirksamen Rahmen dazu bei, dass einige Bewohner eines der größten Armenviertel der Welt das Slum hinter sich lassen und einer besseren Zukunft entgegen sehen können.



(Der vorstehende Text gibt die von den Projektträgern selbst erstellte Zusammenfassung ihres Wettbewerbsbeitrags zum Europäischen Jugendkarlspreis 2011 wieder.)