Das Hauptziel des Projekts „Seltene Berufe in Europa“ besteht in einer Analyse der verschiedenen Formen des seltenen Handwerks in mehreren europäischen Ländern. Die Ergebnisse sollen auf einer innovativen Website veröffentlicht und regelmäßig aktualisiert werden. Mit der Darstellung typischer und seltener Gewerke, die individuelle und unterschiedliche handwerkliche Arbeiten in Europa beinhalten, kann einer Öffentlichkeit, die damit bereits oder noch nicht vertraut ist, eine europäische Identität vermittelt werden, die vor dem Hintergrund der Globalisierung zum Erhalt der Kultur, der Geschichte und des Wissens beiträgt. Für die Vermittlung dieser Informationen bietet sich das Internet als ideales und strategisches Mittel an, um die heutigen Internetnutzer und damit vor allem junge Menschen zu erreichen. Die Auswahl der Gewerbe – das Textilhandwerk (Viehzucht, Spinnen, Weben, Konfektion), die Präparation von Tieren – erfolgt unter historischen, wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten; die der Länder – Frankreich, Italien, Schweiz – unter geografischen und kulturellen Gesichtspunkten. Als Kommunikationsmittel werden die verfügbaren Medien eingesetzt: Ton (Aufnahmegerät), Fotografie (digitale Spiegelreflexkamera), Film (HDKamera). Auch der Ablauf der Termine wird im Vorfeld festgelegt: Besuch der Werkstatt oder der Produktionsstätte, Audio-Interview auf der Grundlage eines festen Fragenkatalogs, Filmaufnahmen vom Ort, von den Handwerkern und den Arbeitsabläufen sowie Portraitfotos und Fotoaufnahmen von Arbeitsszenen. Auf diese Weise wurden mit Hilfe der unterschiedlichen Kommunikationsmittel auf 4 000 Fotografien, in 24 Stunden Audio- Interviews und 20 Stunden Videoaufnahmen allgemeine und statistische Informationen erfasst. Auf der Grundlage dieser unterschiedlichen Daten soll eine Internet-Dokumentation erstellt werden. In der Zeit der Blogs, Diskussionsforen, Online-Magazine und des Internetfernsehens bietet diese neue Kommunikationsform eine Vision und eine neue Dimension der Informationsvermittlung. Sie ermöglicht dem Nutzer, sofort aktiv zu werden: Studenten können Forschungsthemen finden, Handwerker auf diesem Wege leichter miteinander kommunizieren und Kunden neue Handwerksprodukte kennen lernen. Da die Online-Dokumentation aktualisiert werden kann, lässt sich das Projekt auf weitere europäische Länder und andere seltene Handwerksformen ausdehnen.
(Der vorstehende Text gibt die von den Projektträgern selbst erstellte Zusammenfassung ihres Wettbewerbsbeitrags zum Europäischen Jugendkarlspreis 2009 wieder.)