„Europa am Scheideweg“
Am Vortag der Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen an den Präsidenten des Europäischen Parlaments, Dr. h.c. Martin Schulz, fand am 13. Mai 2015 das Karlspreis-Europa-Forum statt. Zu diesem Gedankenaustausch über die Zukunft der europäischen Integration trafen sich rund 100 europäische Spitzenvertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und den Medien im Ballsaal des Alten Kurhauses der Stadt Aachen.
Am Vormittag der ganztägigen Konferenz sprachen unter der Moderation des Leiters des Brüsseler ARD-Studios, Rolf-Dieter Krause, der Präsident des Generalrates der Oestereichischen Nationalbank, Dr. Claus J. Raidl, der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Uwe Fröhlich, der vormalige Richter des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio, und der Griechenland-Korrespondent des Handelsblatts, Gerd Höhler, über „Möglichkeiten und Grenzen der Wirtschafts- und Währungsunion“.
Der Nachmittag stand ganz im Zeichen eines lebhaften Dialogs zwischen jungen und erfahrenen Europäern. Zur Diskussion mit den Jugendkarlspreisgewinnern Konstantina Karydi, Peter Laugesen und Daniel Vérten hatten sich gleich vier Karlspreisträger im Forum eingefunden: der vormalige Präsident des Europäischen Parlaments, Pat Cox, der frühere Hohe Vertreter für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU, Dr. Javier Solana Madariaga, der frühere Präsident des Europäischen Rates, Herman Van Rompuy, und der Präsident des Europäischen Parlaments, Dr. h.c. Martin Schulz, die ihre Sicht auf die „Bewährungsproben für Europa“ darlegten.
Abschluss des Karlspreis-Europa-Forums und Auftakt der Verleihungsfeierlichkeiten war das traditionelle Dinner zu Ehren des Preisträgers, bei dem der Präsident des Europäischen Rates und Karlspreisträger 2010, Donald Tusk, die Tischrede hielt, im Rahmen derer er ein eindringliches Plädoyer für ein neues transatlantisches Handelsabkommen zur Sicherung des Wohlstands und der Lebensweise einer ganzen Generation hielt: „Ein Scheitern von TTIP wäre ein Schlag für Europas Stellung in der Welt. Wir können entweder den weltweiten Wohlstand im atlantischen Raum mit gestalten oder ihn für uns im pazifischen Raum entscheiden lassen.“